Firmenkredite aus dem Internet - Worauf KMUs achten sollten

Posted by Patrick Stäuble | Aug 22, 2019 |
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Blog-Internetkredit

KMUs können Firmenkredite schnell und zu guten Konditionen im Internet bekommen. Dabei sollten Kreditnehmer genau wissen, woher das Geld kommt und auf versteckte Kosten achten.

Laut einer Umfrage des Bundesverbands Factoring für den Mittelstand wollen sich 62 Prozent aller KMUs verstärkt von ihrer Hausbank lösen. Alternativen zum Hausbankkredit finden viele im Internet. Das Angebot ist dort in der Zwischenzeit breit gefächert. Von großen Anbietern, oft auch aus dem Ausland, bis hin zu kleineren Vermittlern, findet man mittlerweile fast alles. Auch die Kreditangebote unterscheiden sich zum Teil sehr voneinander. 

Online-Anbieter werben oft mit attraktiven Konditionen und schnellen Bearbeitungszeiten. Ein verlockendes Angebot, das sich für KMUs durchaus lohnen kann. Bei den schnellsten Anbietern können Kredite sogar schon innerhalb von zwei Arbeitstagen ausbezahlt werden, während das bei der Hausbank oft mehrere Wochen dauern kann. 

Doch nicht alle Online-Anbieter sind seriös. Bei der Aufnahme eines Firmenkredites im Internet sollte man sich daher genau informieren.

Seriosität prüfen: Wer Kredite vermittelt braucht eine Lizenz

Grundsätzlich gilt: Wer in der Schweiz oder in Deutschland Firmenkredite vergibt, muss entweder selbst über eine Banklizenz verfügen oder mit einer lizenzierten Bank zusammenarbeiten. Der Kredit wird dann letztlich von der Bank vergeben und ist somit ein reguliertes Kreditprodukt.

Wenn Sie also einen Kredit im Internet beantragen, sollten Sie zunächst klären, wer genau das Geld bereitstellt. Hinter einem Online-Anbieter sollte entweder eine regulierte Bank stehen oder ein Kreditfonds, der gemäß nationalem Recht auf legale Weise operiert. Die Kreditvergabe, egal ob online oder offline, ist gesetzlich streng geregelt. Im Zweifelsfall kommt Ihnen das als Kreditnehmer zu Gute. 

Kosten vergleichen: Zwei-Drittel-Zins und effektiver Jahreszins

Genauso wie bei traditionellen Banken gibt es auch bei Online-Anbietern zum Teil erhebliche Unterschiede bei den Kreditkonditionen. Um einen fairen Vergleich zu ermöglichen, sollten Kreditgeber den Zwei-Drittel-Zins und den effektiven Jahreszins angeben.

Der Zwei-Drittel-Zins gibt an, wieviel ein Kredit für mindestens zwei Drittel der Kreditnehmer höchstens kosten darf. Die Bank muss mindestens zwei von drei Kunden den Kredit zu dem von ihr festgelegten Zwei-Drittel-Zinssatz oder zu einem günstigeren Zinssatz gewähren.

Der effektive Jahreszins liegt meist etwas höher als der Sollzins und zeigt, wie teuer ein Kredit wirklich ist. Er spiegelt die Gesamtkosten des Kredits wider und dient somit dem Vergleich von Krediten mit gleicher Darlehenshöhe und identischer Laufzeit.

Manche Anbieter werben mit vermeintlich niedrigen Zinsen. Wenn man dann aber genau hinschaut, sind aber die monatlichen Zinsen angeben. Eine Marketingfalle, die teuer werden kann. Ein monatlicher Zins von nur zwei Prozent entspricht einem Jahreszins von 24 Prozent. 

Angebote einholen: Vergleichsportale oder direkt vom Anbieter

Neben den Konditionen gibt es natürlich noch weitere Faktoren, die es zu beachten gilt: Werden Sicherheiten verlangt? Welche Vorfälligkeitsentschädigung fällt bei vorzeitiger Sondertilgung an? Sind Kreditzinsen fest oder variabel? – Die gleichen Fragen, die Sie in der Bankfiliale stellen würden, sollten Sie auch im Internet stellen.

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Vergleichsportalen, auf denen man verschiedene Angebote gegenüberstellen kann. Die meisten dieser Portale sind allerdings auf Konsumentenkredite ausgelegt und bieten nur wenige Optionen für Firmenkredite an. 

Man kann sich ein Angebot natürlich auch direkt vom Anbieter einholen. Auf manchen Webseiten dauert die Konditionenanfrage nur wenige Minuten. Die Teylor AG ist zum Beispiel einer der schnellsten Anbieter am Markt. Hier erhalten Antragsteller bereits innerhalb weniger Minuten ein kostenloses und unverbindliches Kreditangebot.

Auch im Internet gibt es guten Kundenservice – aber nicht überall

Die oben zitierte Studie des Bundesverbands Factoring für den Mittelstand fand außerdem folgendes: Obwohl 62 Prozent aller KMUs sich von der Hausbank lösen wollen, schätzen 95 Prozent nach wie vor den persönlichen Kontakt zum Bankberater.

Gute Kundenberatung gibt es auch im Internet. Je nach Online-Anbieter kann sich das aber stark unterscheiden. Manche bieten überhaupt keine Beratung an, andere haben eine eigens für KMUs eingerichtete Beratungshotline. Wichtig ist, dass am anderen Ende der Leitung geschulte Finanzierungsexperten sitzen, die nicht nur verkaufen, sondern auch tatsächlich beraten können. 

Es ist sinnvoll, sich hierzu die Bewertungen verschiedener Dienstleister auf Vergleichsportalen anzuschauen. Oftmals können Kunden dort auch eine Bewertung des Kundendienstes hinterlassen. 

Vorsicht bei Paket-Deals und Zusatzangeboten

Einige Anbieter verpacken auch weitere Angebote zu einem einzelnen Paketangebot. In letzter Zeit sind zum Beispiel Restkreditversicherungen unter Kreditanbietern beliebt. Sie sollten sich diese Angebote genau anschauen und sich dann entscheiden, ob das Gesamtpaket für Sie sinnvoll ist. 

Auch von unrealistischen Angeboten sollten Sie besser die Finger lassen. Es gibt zum Beispiel Seiten, die mit „Null-Prozent-Finanzierungen“ werben. Geld gibt’s aber nicht umsonst, auch nicht im Internet. Die Verbraucherschutzzentrale warnt deshalb vor Null-Prozent-Finanzierungen, denn in der Regel enthalten solche Angebote versteckte Kosten. 

Viele Seiten im Internet werden von Kreditvermittlern betrieben. Da spricht prinzipiell nichts dagegen. Sie sollten allerdings nicht auf Angebote eingehen, bei denen bereits etwas bezahlt werden muss, bevor das Darlehen gewährt wird. Kreditvermittler können nur dann eine Vergütung geltend machen, wenn ein Darlehen auch wirklich genehmigt und ausgezahlt wird. Eine solche Bezahlung muss außerdem schriftlich vereinbart werden und Teil des Kreditvertrages sein. 

Wenn Sie die Tipps in diesem Artikel beachten, dann spricht absolut nichts gegen einen Kredit aus dem Internet. Es gibt einige seriöse Anbieter, die Kredite zu guten Konditionen und ohne lange Bearbeitungszeiten zu Verfügung stellen. Wer nicht wochenlang auf die Hausbank warten möchte, der kann sich also durchaus Geld im Internet beschaffen. 

Auch diejenigen, die sich die langen Wartezeiten bei der Bank leisten können, sind gut beraten sich trotzdem im Internet umschauen. Gerade Kleinunternehmen sollten sich nicht in die Abhängigkeit einer einzigen Bank begeben. Diversifikation ist auch bei der Finanzierung wichtig.  

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ÜBER DEN AUTOR

KMU Digital Marketing Expertin Patrick Stäuble

Patrick Stäuble

Patrick Stäuble ist der Gründer und CEO der Teylor AG, eine digitale Kredit-Plattform, die die Kreditvergabe an deutsche Kleinunternehmen radikal vereinfacht und komplett digitalisiert hat. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Fintech Branche und hat bereits mehrere Unternehmen zum Erfolg geführt.

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